Hier und jetzt – die Sportbewegung Makkabi Deutschland

Vortrag // 26. Oktober 2022 // 19:00 Uhr // Kioto (Lagerhaus)

Die Geschichte der jüdischen Turn- und Sportvereine in Deutschland reicht bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurück.​​​​​​​ Geschichtlich aus einem Gedanken von Selbstorganisation und Widerständigkeit geboren, formten sich selbstbestimmte, jüdische Sportbewegungen. Nach der Shoah jedoch war jüdisches Leben in Deutschland kaum noch existent. Die Gründung des Sportverbands Makkabi in den 1960er Jahren muss somit auch als Ausdruck eines aktiven, jüdischen Lebens in der Bundesrepublik betrachtet werden. Der Verband ist seitdem ständig gewachsen: Heute sind es über 5.000 Mitglieder – bei weitem nicht nur Juden:Jüdinnen – die bei den verschiedenen Makkabi-Vereinen Sport treiben.

Mit unserem Gast Luis Engelhardt (Projektleitung Zusammen1) wollen wir über die Entstehungsgeschichte von Makkabi Deutschland und die (Un-)Sichtbarkeit von jüdischen Sportvereinen ins Gespräch kommen. Welche Chancen bietet der Sport, um eine Gesellschaft zu fördern, in der alle Akzeptanz und Anerkennung erfahren? Mit welchen Herausforderungen sind die Vereine konfrontiert? Darüber hinaus werden wir mehr über das Projekt Zusammen1 erfahren und beleuchten, wie pädagogische Ansätze auch auf dem Fußballplatz Anwendung finden.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fan-Projekt Bremen e.V. und dem Lernzentrum OstKurvenSaal statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe 90 Minuten Tacheles.

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In Rahmen dieser Veranstaltung wird es ein vertiefendes Workshopangebot geben, das Projekt Zusammen1 bietet am 25.10. die Teilnahme an einem pädagogischen Training an. Bei Interesse oder Fragen hierzu meldet euch gerne unter: akriba@lidicehaus.de 

Yallah! Fußball, Politik und Fankultur in Israel

Vortrag // 23. August 2022 // 19:00 Uhr // Kukoon im Park

Auch wenn die Publikumszahlen nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen sind, spielt Fußball eine große Rolle in Israel. Viele konkurrierende Teams haben eine große Anhängerschaft und sogar von Fans gegründete Vereine haben es bis in die oberen Ligen geschafft. Der Wettkampf um den Ball ist dabei auch immer ein Stück weit politisch: Maccabi, Hapoel und Beitar sind Namen von Sportvereinigungen, die eng mit der Geschichte Israels, der zionistischen Bewegung und seiner Gesellschaft verbunden sind.

Der Sportjournalist Felix Tamsut ist ein in Deutschland lebender Israeli, der über Fankultur und Politik im deutschen Fußball auf Englisch und Deutsch berichtet. In seinem Vortrag wird er über die unterschiedlichen Sportbewegungen und Fankultur im israelischen Fußball sprechen. Er zeigt bestehende Verbindungen nach Bremen auf und verdeutlicht, welche politischen und gesellschaftlichen Realitäten des jüdischen Staates sich auch im Fußballsport und seiner Fankultur widerspiegeln.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Kukoon, dem Fan-Projekt Bremen e.V. und dem Lernzentrum OstKurvenSaal statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe 90 Minuten Tacheles.

Werder Bremen – schon immer antifaschistisch!?

Workshop // 25. Juni 2022 // 10 – 17 Uhr // Denkort Bunker Valentin

Welche Rolle spielte der Verein im Nationalsozialismus? Wie erging es den jüdischen Mitgliedern in dieser Zeit? Was hat der Bunker Valentin in Bremen-Nord damit zu tun? Und warum ist es keine Selbstverständlichkeit, dass menschenfeindliche Ideologien heutzutage in der Ostkurve größtenteils verschwunden sind? Diesen und weiteren Fragen wollen wir anhand unterschiedlicher Biografien gemeinsam mit euch auf den Grund gehen.

Wir starten mit euch am Stadion und fahren zusammen im Werder-Bus zum Bunker Valentin. Dort werden wir mehr über das Gelände erfahren und uns in einem Workshop zum Thema austauschen. Danach geht es gemeinsam zurück zum Stadion.

Die Teilnahme ist kostenlos, für Verpflegung ist gesorgt. Bei Fragen, für weitere Infos und Anmeldungen kontaktiert uns gerne unter: akriba@lidicehaus.de

Der Workshop steht allen Interessierten offen. Wir freuen uns auf euch und einen spannenden Tag!

Dieser Workshop ist eine Kooperation im Rahmen der Veranstaltungsreihe »90 Minuten Tacheles« zwischen dem Fan-Projekt Bremen, dem Projekt akriba aus dem LidiceHaus, dem Lernzentrum OstKurvenSaal und dem Denkort Bunker Valentin. Mit freundlicher Unterstützung durch Werder Bremen.

Feindbild RB Leipzig

Zwei Workshops // 5. und 6. Juli 2022 // jeweils von 16:00 bis 18:00 Uhr // OstKurvenSaal im Weserstadion

Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, TSG Hoffenheim – es gibt mehrere Teams, denen eine traditionsreiche Vereinsgeschichte abgesprochen wird. Bei RB Leipzig verhält es sich ein wenig anders: Hier wird sogar die gesamte Existenz des Clubs in Frage gestellt, Fußballfans organisieren sich bundesweit und protestieren nicht selten mit fragwürdigen Argumenten gegen das „Kunstprodukt“.

Was genau an manchen Protestformen und Inhalten problematisch ist und was dies mit Antisemitismus in Fußball-Fankulturen zu tun hat, wollen wir gemeinsam mit dem Autoren Pavel Brunssen klären, der sich in seinem Buch intensiv mit dem Fall RB Leipzig auseinandergesetzt hat.

In Workshop 1 geht es um die Grundlagen: Wann und in welcher Form ist Kritik an RB Leipzig problematisch? Und was genau hat das mit Antisemitismus zu tun? In Workshop 2 wollen wir uns tiefergehend mit dem Thema befassen und uns anschauen, welche Verschränkungen es zwischen Antisemitismus und verschiedenen Diskriminierungskategorien geben kann, wenn RB Leipzig angefeindet wird.

Bitte gebt bei der Anmeldung unbedingt an, ob ihr beide Workshops besuchen oder nur an einem der zwei Workshops teilnehmen möchtet. Wir empfehlen einen Besuch beider Workshoptage. Für Verpflegung nach den Workshops ist gesorgt.

Anmeldungen und weitere Infos unter: akriba@lidicehaus.de

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fan-Projekt Bremen e.V. und dem Lernzentrum OstKurvenSaal statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe 90 Minuten Tacheles.

Von Eggert bis Wolff: Werder und seine jüdischen Mitglieder im Nationalsozialismus

Vortrag // 26. April 2022 // 19:00 Uhr // Weserstadion, VIP Ost

Das neue Buch „Werder Bremen im Nationalsozialismus“ beleuchtet jüdische Biografien im Sport-Verein Werder, von denen manche bisher wenig bekannt waren. Viele Schicksale dieser Grün-Weißen sind von der Verfolgung in NS-Deutschland geprägt. So auch die eindrückliche und bewegte Lebensgeschichte von Werders langjährigem jüdischen Präsidenten Alfred Ries. 2018 wurde ein Platz am Weserstadion nach ihm benannt.

Die beiden Mitautoren Fabian Ettrich und Lukas Bracht erläutern anhand neuer Erkenntnisse das Engagement und die Leistungen jüdischer Mitglieder für den SV Werder. Sie widmen sich der Frage, welche Rolle der SV Werder im Nationalsozialismus spielte und warum die Folgen dieser Zeit sich bis heute zeigen. 

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fan-Projekt Bremen e.V., dem Lernzentrum OstKurvenSaal und dem SV Werder statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe 90 Minuten Tacheles.

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Im Rahmen dieser Veranstaltung wird ein Workshop zur Biografie des Werderaners Theo Eggert und seiner Verfolgungsgeschichte angeboten. Der Workshop findet in Kooperation mit dem Denkort Bunker Valentin in Bremen-Farge statt. Bei Interesse oder Fragen hierzu meldet euch gerne unter: akriba@lidicehaus.de

Online-Fachtag „Antisemitismus. Bildung. Schule.“ am 14. Oktober 2021

Ab sofort können Sie sich anmelden. Es sind noch ausreichend Plätze verfügbar. Anmeldungen werden bis zum 13. Oktober berücksichtigt.

Antisemitismus. Bildung. Schule.  

Ein Online-Fachtag zu Herausforderungen, Chancen und Grenzen der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit 

Wann: 14. Oktober 2021 // 09.30 – 16.00 Uhr 

Wo: Online via Zoom 

Bildungsarbeit, sowohl mit jungen Menschen als auch mit Erwachsenen, gilt als geeignetes Mittel zur Bekämpfung von Antisemitismus. Dabei wird sowohl non-formalen als auch formalen Bildungsformaten ein hoher Stellenwert beigemessen und Antisemitismusprävention weniger als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe aufgefasst. Gleichzeitig können Bildungseinrichtungen selbst Orte sein, an denen Antisemitismus auftritt. Fehlende Konzepte und ein falsches Phänomen-Verständnis führen nicht selten zu Bagatellisierung und einem Nichthandeln beteiligter Akteur:innen.  

Der Fachtag wird den Fragen nachgehen, welche Herausforderungen an die antisemitismuskritische Bildungsarbeit gestellt werden und welche Chancen verschiedene Ansätze und Handlungsstrategien bergen – aber auch, welche Grenzen hier gesetzt sind. Welche Formate haben sich im Handlungsfeld bewährt? Wie kann man mit antisemitischen Vorfällen, insbesondere im Bildungskontext, umgehen? Was braucht es, damit antisemitismuskritische Konzepte langfristig Wirkung entfalten können?  

Der Online-Fachtag steht vorrangig allen Interessierten aus dem Bundesland Bremen offen. Teilnehmende aus anderen Bundesländern sind ebenfalls herzlich willkommen. Er richtet sich an Multiplikator:innen aus dem außerschulischen Bildungsbereich und pädagogische Fachkräfte, sowie an Lehrer:innen und weitere Personen, die im Kontext Schule tätig sind. Die Teilnahme ist kostenlos. Neben Inputs am Vormittag und einer Abschlussdiskussion am Nachmittag wird es zur Vertiefung des Themas verschiedene Workshop-Angebote geben, anwählbar je nach Interessenlage. 

Die Anmeldung erfolgt über akriba@lidicehaus.de 

Bitte geben Sie bei der Anmeldung einen Erst- und Zweitwunsch für die Workshops an (siehe Programm). Da die Teilnehmendenzahl in jedem Workshop begrenzt ist, kann eine Teilnahme am gewünschten Workshop nicht garantiert werden. 

Programm 14. Oktober 2021: 

9:30 Uhr   Einlass in den Zoom-Raum 

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9:45 Uhr   Eröffnung durch akriba / LidiceHaus und Grußwort von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte 

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10:00 – 10:30 Uhr   Einführung von Prof. Dr. Samuel Salzborn 

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10:30 – 10:45 Uhr   Pause 

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10:45 – 12:00 Uhr   Fachgespräch über Studien zu Antisemitismus und Schule.  

Mit Prof. Dr. Julia Bernstein, Marina Chernivsky und Dr. Friederike Lorenz. Moderation: Christoph Müller (Landesinstitut für Schule Bremen) 

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12:00 – 12:30 Uhr   Pause 

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12:30 – 14:30 Uhr   Workshop-Angebote (Bitte geben Sie bei der Anmeldung einen Erst- und Zweitwunsch an!) 

1. Einführung in die antisemitismuskritische Bildungsarbeit  (Nathalie Friedlender, Bildungsstätte Anne Frank) 

Der Workshop soll einen ersten Überblick über die antisemitismuskritische Bildungsarbeit geben. Was bedeutet Antisemitismuskritik? Welche Zugänge und Konzepte gibt es im Handlungsfeld? Welche Standards, aber auch Leerstellen und Fallstricke, gilt es zu beachten? 

2. Bildungsarbeit zu Judentum und jüdischem Leben in Bremen  (Antje Büsing, Religionswissenschaftlerin)  

Wie kann es gelingen, mit einer das Judentum wertschätzenden Bildungsarbeit dem Antisemitismus präventiv zu begegnen? Die Referentin wird von ihren Erfahrungen berichten, diese mit den Teilnehmenden diskutieren und möchte ermutigen, zu diesem Thema verschiedene Ideen zu entwickeln und auszuprobieren. 

3. Antisemitische Vorfälle an Bremer Schulen – was tun?  (Wolfgang Welp-Eggert, Regionale Beratungs- und Unterstützungszentren Bremen) 

Antisemitische Vorfälle an Schulen stellen Betroffene, Lehrpersonen und weitere Beteiligte vor Herausforderungen. Anhand von Fallbeispielen wird den folgenden Fragen nachgegangen: Welche Beratungsangebote gibt es beim ReBUZ? Wie können Handlungsstrategien aussehen? Was muss geschehen, um Betroffene zu schützen und zu unterstützen?  

4. Heilsversprechen Gedenkstättenbesuch? Chancen und Grenzen der Erinnerung an den Nationalsozialismus am historischen Ort  (Dr. Marcus Meyer, Denkort Bunker Valentin) 

Die Erwartungen an Gedenkstättenbesuche sind hoch: Vor allem Schüler:innen sollen dort gegen Antisemitismus und Rassismus immunisiert und gleichzeitig von der Sinnhaftigkeit der Demokratie überzeugt werden. Die Forderung nach Pflichtbesuchen in Gedenkstätten hält sich deshalb – entgegen aller Argumente von Expert:innen – hartnäckig. Was aber kann der Besuch in einer Gedenkstätte wirklich bewirken und wo liegen die Grenzen? 

5. Mehr als nur Intervention – über außerschulische Bildungsarbeit im schulischen Kontext (Dr. Rosa Fava, ju:an – Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit) 

Bei antisemitischen Vorfällen an Schulen besteht eine typische Intervention darin, externe Fachkräfte zur Durchführung von Workshops mit Schüler:innen einzuladen. Im Workshop soll thematisiert werden, unter welchen Voraussetzungen eine Zusammenarbeit zwischen Schule und außerschulischen Einrichtungen gut funktionieren kann. Die Teilnehmer:innen tauschen ihre Erfahrungen aus und erhalten einen Input über die zentralen Ansätze der Antisemitismusprävention in der (Offenen) Jugendarbeit. Gemeinsam wird reflektiert, wie Elemente der unterschiedlichen Arbeitsweisen schulischer und nichtschulischer Fachkräfte verbunden werden können.  

6. Good Practice Beispiel aus einer Bremer Schule im Umgang mit Antisemitismus (Sibylle Müller, Schulleitung Hermann-Böse-Gymnasium / Dr. Grigori Pantijelew, Jüdische Gemeinde Bremen)

Ein konkretes Beispiel soll veranschaulichen, wie ein Prozess zur Bearbeitung eines antisemitischen Vorfalls in der Schule aussehen kann. Im Workshop wird das Vorgehen schrittweise diskutiert und mittels unterschiedlicher Perspektiven reflektiert. Den Teilnehmenden wird die Möglichkeit geboten, sich aktiv einzubringen und auszutauschen.

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14:30 – 15:00 Uhr   Pause 

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15:00 – 16:00 Uhr   Abschlussdiskussion zu Herausforderungen, Chancen und Grenzen der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus.  

Mit Prof. Dr. Julia Bernstein, Prof. Dr. Samuel Salzborn, Dr. Grigori Pantijelew (Jüdische Gemeinde Bremen) und Dr. Marcus Meyer (Denkort Bunker Valentin). Moderation: Irina Drabkina (Projekt Köfte Kosher) 

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16:00 Uhr   Ende 

AkriBaAntisemitismuskritische Bildungsarbeit // Jugendbildungsstätte LidiceHaus // Weg zum Krähenberg 33a // 28201 Bremen // Telefon: 0421 / 69 27 20 // Email: akriba@lidicehaus.de // Impressum // Datenschutz